Costa Rica, Guatemala, Panama - Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie (GR)
02.12.2024–06.12.2024
Ort: Die Veranstaltung findet in San José, Costa Rica und Guatemala Stadt, Guatemala statt.
Energie-Geschäftsreise
Auf in neue Märkte! Die Exportinitiative Energie des BMWK unterstützt deutsche Anbieter klimafreundlicher Energielösungen mit geförderten Energie-Geschäftsreisen (ehem. Auslandshandelskammer (AHK)-Geschäftsreisen) auf ihrem Weg ins Ausland. Wir, die energiewaechter GmbH, sind als Durchführer vom BMWK beauftragt deutsche Unternehmen über das Programm zu informieren und ihre erfolgreiche Teilnahme zu unterstützen und zu begleiten.
Programm
- Briefing zum Zielmarkt mit der AHK und ggf. weiteren Experten
- Unternehmenspräsentation auf einer Fachkonferenz am 03.12.2024 in San José, Costa Rica
- Business Breakfast am 05.12.2024 in Guatemala Stadt, das von der AHK organisiert und begleitet wird
- Individuelle Gesprächstermine im Laufe der Woche, die von der AHK organisiert und begleitet werden
- zusätzliche Möglichkeit: virtuelle B2B-Gespräche mit potenziellen Kunden aus Panama
Anmeldeschluss: 01.11.2024
Zielgruppe deutsche Unternehmen
Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben, sind herzlich zu dieser Energie-Geschäftsreise eingeladen. Insbesondere Produkte, Technologien und Dienstleistungen aus folgenden Bereichen sind für den Zielmarkt relevant:
- Solarenergie: Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung von Bewässerungs-, Kühl- und Verarbeitungsanlagen. Solare Warmwasserbereiter für Reinigungs- und Heizanwendungen
- Windenergie: Kleine Windkraftanlagen zur Stromversorgung abgelegener landwirtschaftlicher Betriebe
- Biomasse und Biogas: Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle zur Energiegewinnung durch anaerobe Vergärung oder direkte Verbrennung
- Wasserkraftanlagen: Kleinwasserkraftanlagen, um die Energie aus Flüssen oder Bächen für den Strombedarf vor Ort zu nutzen
- Energiemanagementsysteme
- Energiespeicherung
- Integration mit Smart Grids
- Waste-to-Energy in der Lebensmittelverarbeitung
- Energieeffiziente Ausrüstung sowie Elektrische und hybride Landmaschinen
- Energieeffiziente Kühllagerung und -verarbeitung wie Wärmepumpen und intelligente Kühlsysteme
- Aus- und Weiterbildung: Die Entwicklung von Schulungsprogrammen und lokalem Know-how bei der Implementierung und Wartung dieser Technologien ist entscheidend für ihre erfolgreiche Einführung in der gesamten Region
- Präzisionslandwirtschaft: Einsatz von GPS, IoT und Datenanalyse zur Optimierung von Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung und damit zur Minimierung von Abfall und Energieverbrauch
- Intelligente Gewächshäuser und Gewächshaustechnologien
- Hydroponische und aquaponische Landwirtschaft: wassersparende Anbautechniken, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden
- Supply-Chain-Optimierung: Software und Sensoren zur Schaffung einer energieeffizienten Lieferkette
Fachpublikum im Ausland
Im Zielmarkt vermittelt die AHK Ihnen wichtige Kontakte für eine erfolgreiche Markterschließung. Dazu gehören insbesondere die individuellen Geschäftskontakte, die Sie in den begleiteten B2B-Gesprächen kennenlernen können. Darüber hinaus werden Kontakte aus folgenden Bereichen zur Fachkonferenz eingeladen sein:
- Unternehmen und Genossenschaften aus den Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion und der Lebensmittelverarbeitung
- Vertreter der Wirtschaft
- Politik
- Verbände
Zu dem Business Breakfast werden Kontakte aus folgenden Bereichen eingeladen sein:
- Vertreter von Organisationen
- Institutionen
- Verwaltung
- Politik
- Unternehmen aus Guatemala
Zielmarkt
Costa Rica
Der Landwirtschaftssektor in Costa Rica nimmt trotz seines geringen Beitrags von nur 7 % zum BIP einen bedeutenden Stellenwert ein. Dies liegt zum einen an der Vielzahl an Arbeitsplätzen, die der Sektor schafft, und zum anderen an der Produktion imagerelevanter Produkte wie Gourmetkaffee, Spitzenrum, Zierpflanzen, Ananas und Bananen – bei letzteren zählt Costa Rica zu den weltweit größten Exporteuren. Neben diesen Exportschlagern ermöglicht das vielfältige Klima und die abwechslungsreiche Geografie des Landes den Anbau einer Vielzahl von Nutzpflanzen, tropischen Früchten, Gemüse und Reis sowie die Rindfleischproduktion und nachhaltige Fischerei. Auch die Produktion von Getränken, Sirupen sowie Milch und Milchprodukten ist von großer Bedeutung. Die wichtigsten Exportmärkte hierfür sind Europa, die USA, Mittel- und Südamerika.
Costa Rica verfügt über nationale Strategien zur Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft, unterstützt durch spezielle technische und universitäre Ausbildungen. Die Universitäten EARTH und CATIE gehören zu den weltweit führenden Referenzzentren für tropische Landwirtschaft, und das Interamerikanische Institut für Zusammenarbeit in der Landwirtschaft (IICA) der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat seinen Hauptsitz in Costa Rica. Es bestehen hohe Standards und Normierungen, die mit den deutschen vergleichbar oder kompatibel sind – sowohl in Bezug auf Sozial-, Umwelt-, Nachhaltigkeits- und arbeitsrechtliche Standards, die im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes (LkSG) wichtig sind, als auch hinsichtlich Qualitäts-, Sicherheits- und Hygienestandards in der Produktion. Der ökologische Landbau und umweltfreundliche Produktionsmethoden haben an Bedeutung gewonnen, insbesondere bei exportorientierten Kulturen. Zu den Herausforderungen zählen klimatische Schwankungen, Energiekosten – insbesondere fossile Brennstoffe – und der Bedarf an kontinuierlicher Innovation. Die costa-ricanische Regierung hat Richtlinien und Initiativen eingeführt, um die landwirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen, die Produktivität zu steigern und nachhaltige Praktiken zu fördern.
Guatemala
Der Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor spielt in Guatemala eine zentrale Rolle und hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und Ernährungssicherheit des Landes. Er gehört zu den größten Arbeitgebern, besonders in ländlichen Gebieten, wo er entscheidend zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit beiträgt. Mit einem Anteil von 16 % am BIP im Jahr 2023 ist der Agrarsektor ein wesentlicher Wachstumstreiber. Für 2024 wird prognostiziert, dass der Agrarsektor 9,7 % und der Lebensmittel- und Getränkesektor 6,7 % zum BIP beitragen werden. Auch als Exporteur ist der Sektor bedeutend: Verarbeitete Agrarprodukte machten 2023 17,7 % der Gesamtausfuhren aus, wobei die Exporte im Vergleich zu 2021 um 23 % gestiegen sind.
Guatemala ist zudem ein bedeutender Exporteur von Kardamom, Bananen, Kaffee und Zucker. Das Land zählt weltweit zu den größten Kardamom-Exporteuren und gehört zu den führenden Exporteuren von Bananen und Zucker. Im Bereich Energieversorgung und -effizienz besteht jedoch großer Verbesserungsbedarf. Während die Zuckerindustrie Biogas und Biomasse nutzt, ist der Einsatz erneuerbarer Energien in vielen Betrieben noch begrenzt. Der Sektor birgt enormes Potenzial für die Verbesserung der Energieeffizienz. Der Einsatz moderner Bewässerungssysteme, energieeffizienter Kühl- und Lagertechniken sowie Solartechnologie könnte den Energieverbrauch erheblich reduzieren. Auch eine Optimierung der Lieferkette und der Einsatz emissionsarmer Maschinen würden nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch den CO₂-Ausstoß verringern. Das LkSG wird hier als Chance für mehr Nachhaltigkeit gesehen. Der strategische Fokus auf Energieeffizienz, kombiniert mit Investitionen in erneuerbare Energien, könnte die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors nachhaltig stärken. Diese Entwicklung bietet auch hervorragende Chancen für deutsche Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, da die Nachfrage nach modernen, energieeffizienten Technologien und erneuerbaren Energielösungen in Guatemala stetig wächst. Deutsche Expertise und Innovation könnten eine Schlüsselrolle spielen, um gemeinsam nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben.
Panama
Der Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor genießt in Panama, ähnlich wie in den anderen beiden Ländern, hohen Stellenwert. Außerhalb der Hauptstadt sind in nahezu allen Familien mindestens ein oder zwei Personen in diesem Bereich tätig. Die kulturelle und folkloristische Bedeutung der Landwirtschaft spiegelt sich in allen zehn Provinzen des Landes in zahlreichen Festen und Bräuchen wider. Dank verschiedener klimatischer Bedingungen – Anbauflächen auf Meereshöhe, in Trocken- und Feuchtgebieten und im Hochland über 2.000 m – ist die Landwirtschaft facettenreich. Dennoch dominieren Bananen als Hauptanbauprodukt, was sich auch in der Exportmenge von mehreren hunderttausend Tonnen zeigt. Im Hochland wird Kaffee, darunter auch der Gourmetkaffee Geisha (angebaut in Höhenlagen zwischen 1.550 und 1.750 m), produziert, der sich in den letzten Jahren als teuerster Kaffee der Welt etablierte. Daneben werden Wassermelonen, Reis und Zucker in größeren Mengen angebaut. Neben dem Hauptabsatzmarkt für landwirtschaftliche Produkte, den USA, werden diese auch in die Europäische Union sowie nach Kolumbien und Costa Rica exportiert.
Trotz sehr nährstoffreicher Böden, ausreichend Regenfällen (Platz fünf weltweit bei den jährlichen Niederschlagsmengen) und zahlreichen Sonnenstunden steht die Landwirtschaft konkreten Herausforderungen gegenüber. Ineffiziente Technologie, teilweise veraltete Infrastruktur und altmodische Anbautechniken führen dazu, dass das Land immer noch einen großen Teil seiner Lebensmittel importieren muss.
Links zur Anmeldung, Unterstützung & Vorbereitung
Ihre Ansprechpartnerin
Alexandra Hein
Consultant
E-Mail: ah@energiewaechter.de
Tel.: 030-797444120