Erzeugung von grünem Wasserstoff - Kuba (IR)

Informationsreise der Exportinitiative Energie

Im Rahmen der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) organisieren wir, die energiewaechter GmbH, Informationsreisen für ausländische Delegationen. Ziel ist es, den Delegationen einen Überblick über die Anwendungsfelder von klimafreundlichen Energielösungen in Deutschland zu geben und von der deutschen Wirtschaft entwickelte Lösungsansätze und Praxisbeispiele zu erläutern.

Programm

Im Rahmen eines viertägigen Programms wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kuba ein Einblick in den Stand der Technik rund um das Thema Erzeugung & Nutzung von grünem Wasserstoff vermittelt und der Kontakt zu deutschen Anbietern hergestellt. Die Informationsreise führt dabei von Frankfurt am Main nach Nordrhein-Westfalen und beinhaltet einen Besuch der Expo for decarbonised industries (decarbxpo) in Düsseldorf.

Teilnahme

Die Teilnahme ist in Form von Redebeiträgen, Präsentationen sowie der Einbindung von Vor-Ort-Besichtigungen möglich und kostenfrei. Für allgemeine Fragen bezüglich des Ablaufs der Informationsreise sowie des Anmeldevorgangs können Sie sich gerne an Herrn Elsäßer wenden.

Zielgruppe

Die Netzwerkveranstaltung richtet sich an alle deutschen Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien & rationellen Energieverwendung, die den Kontakt zu den kubanischen Teilnehmern herstellen bzw. intensivieren möchten.

Gesucht sind Lösungen und Systeme für eine verstärkte Nutzung von Wasserstoff, darunter:

• Erzeugung, Speicherung & Nutzung von Wasserstoff (Anlagen & Komponenten, Betreibermodelle)
• Wasserstofflösungen für Industrie, Gebäude & Verkehr
• Erneuerbare Energien (insb. Solar-, Bio- & Windenergie)
• Speicherlösungen (Strom, Wärme)
   

Informationen zu Kuba

Deutschland hat einen großen Bedarf an wasserstoffbasierten Energieträgern, welcher in der Zukunft auch durch außereuropäische Produktion gedeckt werden muss. Importe aus dem nicht-europäischen Ausland werden zunehmend eine wichtige Rolle spielen. Dies erfordert den Auf- & Ausbau von Infrastruktur und Fachwissen in den Partnerländern. Mithilfe deutscher Technologien und Dienstleistungen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff können die Bedingungen geschaffen werden, um Kuba langfristig als Wasserstoffproduzent und -lieferant zu positionieren.

Kuba hat sich als festes Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 24 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien zu produzieren. Die kubanische Regierung fördert erneuerbare Energien durch verschiedene Maßnahmen, wie Steuer- & Zollbefreiungen von erneuerbarer Energietechnik. Die Prioritäten liegen dabei in der Bio-, und Solarenergie. Die kubanische Regierung plant bis 2030 die installierte Leistung der Photovoltaik auf 2.104 MW zu erhöhen, aktuell sind es 215 MW. Das Sonneneinstrahlungspotenzial Kubas liegt bei etwa 5 KWh pro Quadratmeter/Tag, was große Potenziale für die Wasserstofferzeugung durch Solarenergie darstellt.

Darüber hinaus gibt es in Kuba Möglichkeiten für die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse unter Verwendung von elektrischer Energie, die aus Wind- und Wasserenergie sowie aus Biomasse - im Wesentlichen Zuckerrohr-Biomasse - gewonnen wird. Wasserstoff wird hauptsächlich als Kühlmittel in den thermoelektrischen Kraftwerken des Landes verwendet, die jährlich 400.000 m³ in sechs Anlagen produzieren. Diese Anlagen liefern Wasserstoffgas an andere Unternehmen und Organisationen, die es z. B. zur Wärmebehandlung von Metallen verwenden. Einige Unternehmen verfügen über kleine Anlagen, die ihren Eigenbedarf decken. Die wichtigsten sind die Sorbitol-Fabrik in Florida, Camagüey, und die Fabrik für elektronische Bauteile in Pinar del Río. Die erwähnte Sorbitol-Fabrik wird mit einer deutschen Anlage aus dem Jahr 1993 zu ca. 25% seiner Kapazitäten betrieben. Es bestehen Potenziale, den in der Zuckerindustrie erzeugten, grünem Wasserstoff als Kraftstoff für ihre eigenen Fahrzeuge zu verwenden. Ein weiterer möglicher Verwendungszweck von H2 in Kuba wäre die Verwendung als Kraftstoffersatz in Motoren.

Auf kubanischer Seite besteht großes Interesse an deutschen Technologien sowie an der Schulung des benötigten Personals. Durch den Austausch mit deutschen Experten soll das deutsche Know-how im Bereich Wasserstofferzeugung-, speicherung und -transport vermittelt werden.