Konsortialbildung Costa Rica - Pilotprojekte zur Erzeugung und Nutzung von Biogas in Landwirtschaft und Nahrungsindustrie
18.10.2023
Ort: München
Informationsveranstaltung/ Konsortialbildung der Exportinitiative Energie
Am 18.10.2023 findet von 09:00 bis 17:00 Uhr in München eine Informationsveranstaltung zum Thema: Pilotprojekte zur Erzeugung und Nutzung in Landwirtschaft und der Nahrungsindustrie statt.
Das Ziel der Veranstaltung ist die Bildung eines Konsortiums deutscher Unternehmen, die gemeinsam Bioenergie Lösungen aus folgenden Bereichen bereitstellen:
- Dienstleistungen zur Planung von Biogasanlagen
- Dienstleistungen zum Betrieb von Biogasanlagen
sowie Technologie zur Erzeugung von Biogas:
- Anlagentechnik: Nass- und Trockenvergärung
- Gülle Kleinanlagen
- Technologie zur Biogasaufbereitung
- Technologie zur Biogas- und Biomethanspeicherung/-lagerung
- Technologie zur Anlagenüberwachung und Prozesskontrolle
- Repoweringtechnologie
- Blockheizkraftwerke
- Wärmespeicher
- Wärme-Kältekopplung
- Steuertechnologie zur Netzeinspeisung und -durchleitung
- SmartGrid Technologie
- Ingenieursdienstleister und -beratung
- Finanzdienstleister im green energy Bereich
Auf der Informationsveranstaltung werden am Vormittag relevante Marktinformationen aus Costa Rica vermittelt. Lernen Sie vor Ort den Geschäftsführer der AHK Costa Rica sowie potenzielle Auftraggeber für erste Pilotprojekte im Zielmarkt kennen.
Am Nachmittag findet ein Workshop mit den deutschen Unternehmen statt, um die Konsortiums- und Projektmöglichkeiten zu vertiefen. Diskutieren Sie mit interessierten Unternehmen über die Möglichkeiten, lernen Sie sich gegenseitig kennen und Nutzen Sie die Chancen einer Unternehmenskooperation im Rahmen eines Konsortiums.
Im Anschluss werden die interessierten Unternehmen durch die Exportinitiative Energie bei der Konsortialbildung begleitet, mit dem Ziel als Konsortium im ersten Halbjahr 2024 in Costa Rica Gespräche mit relevanten Stakeholdern und potenziellen Abnehmern zu führen.
Die Informationsveranstaltung wird organisiert von der energiewaechter GmbH, einem Durchführer der Exportinitiative Energie, gemeinsam mit der AHK Costa Rica und der RENAC. Bei Fragen zur Teilnahme auf deutscher Seite wenden Sie sich bitte an Franziska Lohmann (energiewaechter GmbH).
Ihnen als deutscher Technologieanbieter oder Dienstleister wird die Teilnahme vom BMWK im Rahmen der Exportinitiative Energie gefördert. Die Teilnahme ist daher kostenfrei, lediglich die Cateringgebühr beträgt 45,00 EUR.
Der Anmeldeschluss ist der 20.09.2023.
Zielmarkt
Costa Rica ist ein Vorreiter in der Dekarbonisierung und der Nutzung erneuerbarer Energien. Nichtsdestotrotz ist die Nutzung von Biomaterialen zur Erzeugung von Biogas ein bisher stark vernachlässigter und unterentwickelter Sektor.
Costa Rica verfügt über einen großen landwirtschaftlichen und Nahrungsmittelproduktionssektor, der große Mengen an Biomasse erzeugt, die häufig ein Entsorgungsproblem darstellt und im Bereich Biogaserzeugung bisher kaum genutzt wird.
Die Erzeugung von Biogas bietet eine interessante Möglichkeit zur Eigenenutzung in den Verarbeitungsprozessen in der landwirtschaftlichen Produktion. Das Biogas kann direkt genutzt werden, umgewandelt oder verstromt werden, die entstehende Abwärme kann, beispielsweise in Trocknungsprozessen, aber auch mittels Wärme-Kälte-Kopplung in Kühlprozessen genutzt werden.
Die aktuelle Regierung, welche seit Mai 2022 für einen Zeitraum von vier Jahren das Land führt, hat die Nutzung der Biomaterie, aus der Landwirtschaft, aber auch aus Klärprozessen, als strategisch wichtige Thematik erkannt. Federführend in diesem Projekt ist der costa-ricanische Vizepräsident Dr. Stephan Brunner Neibig, der die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Biogas zu einem prioritären Ziel in der Energiepolitik erklärt hat.
Eine Studie der costa-ricanischen Biogasvereinigung (ASOBiogás) aus dem Jahr 2017 wird das Potenzial auf 377.589.185 m3 CH4 pro Jahr geschätzt, dies entspricht mehr als 1 Million m3 Biomethan pro Tag, welche in Strom umgewandelt einem Potenzial etwa 165MW entspricht (Víquez, 2017). Dieses Potenzial basiert hauptsächlich auf der möglichen Nutzung der Biomasse aus landwirtschaftlichem Anbau und Produktion, insbesondere Bananen-, Ananas-, Zuckerrohr-, Ölpalmen- und Kaffeeanbau, Tierhaltung wie Rinder-und Geflügelzucht, und auch der Nutzung von Klärprozessen. In keinem dieser Bereiche gibt es aktuell eine signifikante Nutzung der existierenden Potenziale.
Die Organisationsstruktur im Landwirtschaftlichen Bereich, in dem häufig genossenschaftlich organisierte Großbetriebe, aber auch große Einzelbetriebe anzufinden sind, bietet einen interessanten Markt, da die Anlagen zur Nutzung eine entsprechende Größe haben können und die Betriebsgröße einen Dauerbetrieb ermöglicht, was wirtschaftlich einen wichtigen Faktor für die Produktivität und Effizienz der Anlage darstellt.
Der genossenschaftliche Bereich ist staatlich organisiert und gefördert (Instituto Nacional de Fomento Cooperativo), verfügt über eigene Finanzinstitute und hat Zugang zu privilegierter Projetfinanzierung. Das Projekt zur Erzeugung von Biogas aus landwirtschaftlichen Reststoffen wurde von der AHK Costa Rica dem nationalen Kooperativenbeirat (Conacoop), also dem Dachverband des Korporativismus vorgestellt, und dann einzelnen Großkooperativen, die ein großes Interesse an der Anwendung der Technologie zeigten.
Links zur Anmeldung, Unterstützung & Vorbereitung
Ihr Ansprechpartner
Franziska Lohmann
Consultant
E-Mail: fl@energiewaechter.de
Tel.: 030-797444123